Der Mann und das Meer, denke ich mir, unter grauem Novemberhimmel an der Donau stehend. Die gestrige Euphorie ist längst verflogen, gleich dem Schwarm Möwen, der mich hier noch vor kurzem belagert hatte, so als gäbe es bei mir etwas zu holen. Stattdessen nun kein Lächeln mehr, nur tiefe Müdigkeit. Ich habe gestern gelacht, und würde heute am liebsten weinen. Und schlafen würde ich gerne, schlafend der Welt entfliehen. Zu meinem Rücken ziehen Passanten vorüber, doch ich bleibe still stehen. Ich schließe meinen Augen und kann es jetzt vor mir sehen, das Meer. Die Möwen sind es, die mich erinnern und augenblicklich in die Ferne ziehen. Am Heck des Schiffes, das Dröhnen des Schiffsmotors dumpf zu Füßen, eben jene Möwen über den Köpfen, nahezu schwerelos in der rauen Morgenluft segelnd, den Wind kalt in den Ohren, zeige ich unbestimmt …
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