Unterwegs, am frühen Morgen auf Heimaterkundung. Eine vertraute Seele: Ein Reh, das im Morgenlicht über die Felder sprang, schließlich außer Sicht im kargen Winterwald verschwand.
2025/02/08
Unterwegs, am frühen Morgen auf Heimaterkundung. Eine vertraute Seele: Ein Reh, das im Morgenlicht über die Felder sprang, schließlich außer Sicht im kargen Winterwald verschwand.
2025/02/08
Menschen meines Alters sieht man selten; alleine nie.
Recht bilderbuchwinterlich war’s heute gewesen – konstant einige Grad unter Null, sonnig endlich einmal und ein eisiger, teils in Böen starker Wind aus Nordwest. Unterwegs gewesen war ich reichlich, fast fünf Stunden lang an der frischen Luft und dutzende Kilometer aus eigener Kraft hinter mir lassend. Hier und da lag etwas Schnee, überwiegend festgefroren und damit umso schöner. Tatsächlich kam ich sogar mit zwei, drei Menschen nett ins Gespräch; sonnige Wintersonntage haben damit auch mal ihr Gutes. Gefroren habe ich letztlich weniger als erwartet; aber anstrengend war es allemal. Dennoch, ich bin zufrieden mit mir, habe mich heute wohl weiter getragen als die meisten.
2025/01/12
Grau und dunkel ist es heute draußen, schneit nicht, stattdessen Regen, allenfalls noch am frühen Morgen ein wenig Schneeregen darunter. Nicht schön; und gedacht habe ich ohnehin an Dinge, an die ich nicht denken wollte, nicht denken sollte; zumindest dann nicht, wenn ich nicht abdriften, hinuntergezogen, fortgesogen werden möchte. Ich höre also Musik, und lande scheinbar zufällig bei Failing Expectations von A Reason To Travel. Höre ich sie, erinnert mich das meist an Rosalie; nicht, weil sie sie auch gehört und mir gar empfohlen hätte, sondern weil ich selbst es war, der sie einige Monate nach ihrem Verschwinden fand, daraufhin in Dauerschleife hörte und eben deshalb so sehr mit ihr verknüpfe. Aber nicht nur an Rosalie erinnert es mich gerade, vielmehr und vor allem an das Gefühl, die Stimmung des Aufbruchs, in jedem Frühjahr, in Richtung Meer, stunden-, fast …
Ich muss gestehen, es hätte mich mehr gewundert, erneut von Dir zu hören als dass Du wieder geschwiegen hättest. Verrät das nun mehr über Dich, oder doch mich?
Stürmisch war’s heute, gestern dagegen noch wunderbar kalt am frühen Morgen, zwischen Nebelresten reichlich Sonne und Frost auf Bäumen und Feldern. Einige Stunden war ich unterwegs gewesen darin, bis es mir dann doch zu kalt wurde. In wenigen Tagen zieht es mich dann zurück in stillere Gegenden dieses Landes. Im letzten Jahr hatte ich dort zwei Monate verbracht – zwei Monate ohne nennenswerte Kontakte, doch unzähliger Erkundungstouren und Stunden in der Natur. Ich habe mich daran erinnert und war zum Ergebnis gekommen, dass ich dort zwar einsam aber irgendwie auch zuhause gewesen war. Vor einigen Tagen entschied ich auch spontan Senta eine Nachricht zu schreiben. Sie antwortete, doch nur ein- und kein …
Mondlicht hinter dem kahlen, schwarzen Baumgerippe, der Bach gluckert laut, genau genommen sind es sogar zwei, einer linker, der andere rechter Hand, und auch Sterne sind endlich einmal zu sehen, wolkenlos wie es das erste Mal seit Tagen ist. Hier gehöre ich hin. Freudig summend bin ich angekommen! Wer mich kennt, weiß: der summt eigentlich nie. Heute aber schon, nur wieder keiner da, um Zeuge zu sein. Freilich stimmt: mit Marie war ich öfter so gewesen; doch auch sie ist nicht mehr hier (es sei denn die Erinnerung darf als Ort gelten, der zählt).
2024/11/11
Stundenlang kann ich am Flussufer der Stadt sitzen; doch auch zwischen hunderten Gesichtern kein Bekanntes finden.
Es gibt Tage, da käme es mir gelegen, nicht aufgewacht zu sein; und mit dem Leben geht es mir häufig nicht anders. Geträumt habe ich heute Morgen, kurz darauf regnete es sogar recht schön, doch wurde mir dann alles zu viel, ich mir vielleicht selbst noch eher zu nah, als all die Menschen bei ihren Samstagseinkäufen. Einzig ein kleines Mädchen ließ mich etwas lächeln. Die Mutter, sie an der Hand führend, fragte sie, ob wir denn glücklich wären. Ja, antwortete das Mädchen bestimmt und ohne zu zögern, sich rasch aufmerksam weiter jeder Parkbank, jeden Baumes neben des Weges widmend. Ja, das sind wir, sind wir doch Kind genug.
2024/08/17
So einsam
kann kein Mensch
nicht sein.
Verflucht, ist das einsam hier.
2024/07/20
Hättest Du gedacht, dass es so sein würde? Gedacht schon, doch nicht geglaubt. Macht das denn einen Unterschied für Dich? Den einzigen Unterschied, den es gibt.
Hochsommer, und ich darin knapp hundert Kilometer in der Heimat unterweg, Altbekanntes wie vielleicht hier und da auch Neues entdecken. Tatsächlich stand ich nach gut zwanzig Jahren an einem Ort, von dem ich Kindheitserinnerungen habe. Alles scheint dort unverändert, die Erinnerung an einen Tag im Herbst seinerzeit glasklar. Feststeht: auch in zwanzig Jahren, bin ich kein einziges Mal mit einem anderen hier gewesen; aber das war ich ohnehin nie irgendwo. Aber was sind schon zwanzig Jahre, wenn alles nur vor Dir selbst geschieht?
2024/07/19
Nicht länger frühlingshaft ist’s, eigentlich ja kurzzeitig sogar schon frühsommergleich, sondern über Nacht ein Temperatursturz; und damit nun acht, statt mehr als fünfundzwanzig Grad. Immerhin, viel unterwegs bin ich gewesen an diesen Tagen, die mich erinnerten an den April vor sechs Jahren. Dutzende Kilometer, mit dem Rad, zwar meist zügig, doch trotzdem etwas gesehen, wenn auch keine Menschen, sondern Natur und Landschaft. Irgendwann am Abend dann der erste kühle Wind; und ich fühlte mich erinnert, wusste nicht genau woran, doch wohl an irgendeine unglückliche Zeit einmal.
2024/04/09
Februarhimmel; oder wohl eher Himmelsfarben. Und jetzt stell‘ Dir einfach vor, dass es für immer so bliebe. Und jetzt stell‘ Dir einfach vor, dass es das Werk einer verlorenen Seele wäre. Den Blick – zum Fenster hinaus. Dahinter, wie darin – Musik.
Schöne Idee eigentlich, dass wir uns mal wieder einen Sonnenuntergang zusammen ansehen, oder? Zur selben Uhrzeit, doch Du in Deiner, ich in meiner Stadt. Müssen uns nur überlegen, ob wir den zeitlichen Versatz ausgleichen wollen. Mein Vorschlag zur musikalischen Untermalung, sozusagen als Mixtape und Soundtrack, wäre zu Beginn Wake Up (ft. Lotte Kestner) von Moow. Vielleicht gerade für den Augenblick, wenn wir beide das Haus verlassen, uns auf Straßen und in den Bahnen zwischen den Passanten hindurchbewegen, immer das Ziel vor Augen, bis es dann, endlich im Park und am Fluss angelangt, ruhiger wird. Dann wäre vielleicht …