Marie,
wovon träumst Du,
wenn Du schon alles hast?
2025/01/08
Kennst Du das? Oder: Du, das bist nicht Du.
Marie,
wovon träumst Du,
wenn Du schon alles hast?
2025/01/08
Hast Du Dich nie gefragt, ob wir, die wir auf ewig suchend sind, nicht irgendwann an einen Punkt gelangen, an dem wir uns fragen müssen, ob wir weitergehen und immer weiter danach suchen wollen, irgendetwas zu empfinden, zu fühlen, das diese kaum zu beschreibende Kraft inne hat – oder ob es in Wahrheit nicht besser wäre, das, was sich da gerade jetzt vor uns auftut, mit all seiner Kraft und Konsequenz voll und ganz zuzulassen, bis es uns dabei zerreißt und wir schlicht nicht mehr länger sein werden?
Mit Daydreaming und Cerulean fängt es an, geht mit Something und Disappointment direkt weiter zu Suicide und As I Long, dann brechen Winter Jasmin Rain, Lavender und Memory mit ganzer Kraft über Dich herein und am Ende landest Du dann bei Midwinter Night und Desolace und merkst erst, wie genial …
Weißt Du, was ich tun werde? Ich werde einfach immer weitergehen, weiter und weiter, bis irgendwann einmal jemand nebst des Weges sagt Stop, bleib stehen. Und wenn nicht.. wenn nicht, dann eben einfach immer so weiter, denn nichts könnte ich besser. So gut, dass ich kaum je etwas anderes getan hätte.
2025/01/01
Wenn Du wüsstest, wie schön es hier ist,
– bliebst Du ja doch nur fern,
fern von hier und mir.
Nicht sonderlich guter Dinge war ich dieser Tage. Mein ständiges Umhereilen mit der Kamera hatte mehr und mehr etwas von einem Psychopathen, trieb mich stellenweise in die Erschöpfung und noch dazu war ich alles andere als zufrieden mit meinen bisherigen Ergebnissen. Doch, bei all dem Frost, der so schön wie selten zuvor ist, kann ich kaum verzichten, will viel zu sehr, dass es mir gelingt, all das auch auf Bilder zu bannen. Noch heute Morgen dann, von der frühen Dämmerung an beginnend, war ich wieder unterwegs, doch Freude bereitete es mir wenig – der Wind, er zerstörte jedes Bild, das ich nur zu gerne umgesetzt hätte. Gehasst habe ich ihn, gehasst wie selten etwas zuvor. Später dann, kurz vor Mittag …
Kennst Du diese Tage, an denen Du das starke Gefühl hast, dass alles, was Du Dir angeeignet hast, und was Du so Tag für Tag tust, nur ein eigenes Konstrukt scheint, dass Du Dir einzig und allein aufgebaut hast, um weiterzugehen? Aber heute, heute ahnst Du einmal, was eigentlich darunterliegt. Nur, was bleibt Dir anderes übrig, als immer so weiterzumachen?
2024/12/29
Erinnerst Du Dich noch an jene Ziegen, von denen ich Dir einmal ein Bild gezeigt hatte? Erst im Frühjahr muss das gewesen sein, dass ich zufällig an ihnen vorüberkam. Weitestgehend frei unterwegs sind sie hier, an einem der nahen Berge. Heute Morgen, erster Weihnachtsfeiertag und kurz nach der Dämmerung, war ich selbst wieder dort, wollte im Nebel und Schnee stetig den Hang hinauf. Eine der Ziegen hatte sich an einer Futterstelle mit dem gesamten Kopf und den Hörnern in einem Plastiknetz unentrinnbar verfangen. Sie versuchte vergeblich zu fliehen und ich ging, beruhigende Worte murmelnd, auf sie zu, hoffte sie würde sich genug beruhigen, dass ich versuchen könnte, sie daraus zu befreien. Und weißt Du was? Es hat funktioniert! Sie lies mich schließlich machen, stob erst davon, wie ich sie nach einigen Minuten behutsamer Arbeit draus befreit hatte. Und der Winterwald …
Do you still remember when we were little? When you asked me what happens when we die.
I said we will be reborn, as trees.
But you didn’t want to wait. Why do I have to wait, is what you asked me. Why.
And I didn’t knew. Because I kept asking myself the same, again and again.
Why. Do. We. Have. To. Wait.
2024/12/16
Heute Morgen war ich, wie vorgestern und gestern schon, wieder für Stunden in der Kälte unterwegs. Es hatte hier und da Nebel und reichlich Frost – die Bäume waren im Weiß kaum zu erkennen. Surreal ist das, darin unterwegs zu sein, stellenweise kaum fünfzig Meter weit zu sehen. Surreal; und wunderschön.
2024/12/12
Seltsam sich nach all den Jahren wiederzusehen. Ich weiß nicht einmal, ob Du noch Du bist. Ich weiß nicht einmal, ob ich noch ich bin. Weißt Du, wieso ich nie das Gefühl habe, gealtert zu sein? Weil ich nie jemanden hatte, den ich regelmäßig angesehen hätte. Der Blick aus mir hinaus bleibt zeit- und alterslos. Solange, bis ich Dich wiedersehe. Ich weiß nicht, ob mir das gefällt. Alt siehst Du nicht aus, nein, doch anders allemal. Doch Du bleibst: der schönste Mensch der Welt.
2024/12/11
(Musik, Anna Rose Carter mit Sleepwalk)
Die Zeit damals ist mir ebenso fern wie nah – fern, weil es wie ein ewig weit zurückliegendes Kapitel anmutet und andererseits nah, weil sich das Jahr dazwischen kaum wie ein ganzes, sondern eher einer Handvoll von Wochen anfühlte.
Kennst Du das Gefühl, nach einer langen Zeit an einen Ort zurückzukehren und doch ist’s augenblicklich so, als wärst Du erst gestern zur Türe hinaus- und heute wieder hineingegangen? Seltsam ist das, dass mir die Zeit, die ich hier verbracht, das Leben, das ich hier gelebt hatte, vor meiner Anreise einerseits fern war, weit ferner als ein Jahr, und ich andererseits doch das Gefühl hatte, dass zwischen damals und heute unmöglich ein ganzes Jahr gelegen haben könnte, schien mir doch das, was dazwischen geschah, weit weniger groß zu sein. Anders gesagt: was vor einem Jahr galt, lag weit zurück, doch das, …