Sein Leben leben,
als wäre man
ganz alleine
auf der Welt
gewesen.
2022/06/26
Sein Leben leben,
als wäre man
ganz alleine
auf der Welt
gewesen.
2022/06/26
Dass ich mir nach einem einsamen Leben noch in meine eigenen Augen blicken kann, ist vielleicht das einzige Glück, auf das ich zu hoffen vermag.
2023/01/30
Die Traurigkeit zum Schreiben,
wie sie das Glück zum Leben.
2023/01/28
Was ließ mich glauben, dass wir uns ein Leben lang kennen würden, wenn es uns doch nicht einmal von der einen in die andere Jahreszeit zu tragen vermochte?
2023/01/27
Ich weiß, wohin ich will, mit meinen Worten, doch finde ich den Weg nicht. Vielleicht ist das so, weil ich nicht schreiben kann. Vielleicht aber auch, weil Worte gar nicht dorthin führen können, wohin ich möchte. Was mir bleibt, ist es immer weiter zu versuchen.
2023/01/27
Keine Einsamkeit ist so einsam wie die eines Lebens unerwiderter Liebe.
Das ist kein Film über die Freiheit, sondern Einsamkeit. Einsamkeit, wie sie nur jene kennen, die geliebt haben und doch ihr Leben verlebten. In einzelnen Szenen ist er unerwartet so traurig, dass ich um ein Haar geheult hätte, berührte er doch, vielleicht als einziger, etwas, worüber man nicht spricht. Ich weiß nicht, ob er auch schön ist, dieser Film, aber vor allem ist er traurig. Unendlich traurig.
2023/01/27
Schon seit Tagen ist es grau, der Schnee schmilzt, die Wolken hängen so tief, dass ich manchmal schon glaube hineingreifen zu können, wenn ich mich nur ein wenig strecken würde. Doch stört mich all das nicht, bin ich doch längst dazu übergegangen diese Zeit meines Lebens zu vergessen versuchen. Ich tue dies, sorgsam und unbeirrt, mit jedem Tag, an dem ich einsam gewesen bin, bis ich sie allesamt ungeschehen werden ließ, selbst wenn das bedeuten sollte, dass ich schließlich ganz ohne Vergangenheit sterben werde. Ich ziehe der Erinnerung an Einsamkeit vor, keine Erinnerung zu haben, hatte ich doch ebenso wenig ein Leben.
2023/01/26
„Ich habe weder Ehrgeiz noch Wünsche.
Dichter zu sein, ist nicht mein Bestreben.
Es ist meine Art, einsam zu sein.“
[Fernando Pessoa]
Als ich jung war, dachte ich, die Fotografie und das Schreiben seien ein Weg aus der Einsamkeit, würden ihn ebnen oder gar erst aufzeigen. Doch sie sind es nicht, beide nicht. Einsamkeit verschwindet nicht, wird nicht weniger, sondern nur anders. Anders, aber sie bleibt, führt doch auch mein Schreiben zu niemandem außer mir selbst.
2023/01/25
Wäre es nicht schön gewesen, einmal wieder verlassen zu werden? Ein letzter Blick, der Schmerz, die Musik und monatelange Einsamkeit? Stattdessen nicht einmal Abschiede, die bleibenden Eindruck hinterlassen könnten, fehlte ihnen doch schon allein die Nähe, die jedem Abschied vorausgehen müsste. Und Marlene? Wie sie ein letztes Mal vor mir stand, sagte sie, dass sie sich nichts weiter für uns vorstellen könne, doch verstand ich nicht, wieso sie glaubte, mir das sagen zu müssen, wo ich doch selbst nie an uns hatte glauben können. Aber nein, nicht einmal ein Abschied war das gewesen.
2023/01/24
Wo sind sie hin, die Menschen für die wir einst stundenlang durch die Nacht gefahren wären, nur um uns ein letztes Mal wiederzusehen? Vielleicht hat der Morgen sie der Welt und mir geraubt. Ich meine, kann das wirklich alles sein? Ich fürchte, es kann, es ist, und es wird.
2023/01/23