Und am Ende denkst Du noch, die ganze Welt sei so. Und weißt Du was? Sie ist.
2023/07/11
Und am Ende denkst Du noch, die ganze Welt sei so. Und weißt Du was? Sie ist.
2023/07/11
Wie lange dauert das wohl, ein Leben miteinander zu leben? Eine Minute, eine Stunde? Ist’s nicht so, dass es unmittelbar geschieht, wenn sich die Blicke begegnen, alles in mich hineinwandert? Und all die Sekunden, die folgen, nur Erinnerung sind, bis wir uns verlieren, den Blick voneinander abwenden? Und doch, und doch hätte ich gerne noch ein wenig hingesehen.
Ich habe heute jemanden gesehen, hatte sogar etwas gesagt ohne zu wissen, wie’s mir gelang, glaubte ich doch noch kurz zuvor, nie wieder etwas sagen zu können. Angesehen hätte ich sie gerne noch ein wenig, eine Minute vielleicht, vielleicht auch eine Stunde, nur um herauszufinden, was da ist,- doch es gelang mir nicht.
2024/07/26
Hättest Du gedacht, dass es so sein würde? Gedacht schon, doch nicht geglaubt. Macht das denn einen Unterschied für Dich? Den einzigen Unterschied, den es gibt.
Hochsommer, und ich darin knapp hundert Kilometer in der Heimat unterweg, Altbekanntes wie vielleicht hier und da auch Neues entdecken. Tatsächlich stand ich nach gut zwanzig Jahren an einem Ort, von dem ich Kindheitserinnerungen habe. Alles scheint dort unverändert, die Erinnerung an einen Tag im Herbst seinerzeit glasklar. Feststeht: auch in zwanzig Jahren, bin ich kein einziges Mal mit einem anderen hier gewesen; aber das war ich ohnehin nie irgendwo. Aber was sind schon zwanzig Jahre, wenn alles nur vor Dir selbst geschieht?
2024/07/19
Ehrlich gesagt, ich mochte den Titel weit mehr als den Film dahinter. Irgendwann werden wir uns alles erzählen. Trotzdem irgendwie schön, oder?
2024/07/15
(‚Last Vestiges of Rust‘ von The Sea, Like Lead, 2005. Erinnert mich aktuell beim wiederholten Anhören an Escape the Day. Vielleicht die einzige Gruppe, der das bislang gelang.)
Sommer ist’s erst, wenn’s selbst unten am Fluss nahezu unerträglich einsam ist.
Weißt Du, was die schlechte Nachricht ist? Dies ist gefühlt der einsamste Ort der Welt. Und die gute? Nichts anderes. Alles ist Dein, nichts davon ist zu teilen. Gleich, ob Du wolltest – Du könntest ja doch nicht. Aber weißt Du, was noch viel schlimmer ist? Dass ich nicht einmal mehr etwas zu sagen habe. Du könntest vor mir stehen, nach all den Jahren, gerade jetzt im Sommer, wie er Dir doch immer die liebste Jahreszeit gewesen war, und ich fürchte, ich würde kein einziges Wort herausbringen.
2024/07/14
Weißt Du
Wie das ist
Zu fühlen
So als fühlte
Man nichts.
Nichts, wo man müsste;
Von allem zu viel,
Wo man nicht sollte.
Ich habe heute an etwas gedacht, woran ich in den letzten fünf, sechs Jahren nicht mehr denken musste. Ich hatte es für vergessen geglaubt. Und jetzt? Jetzt drehe ich am frühen Morgen meine Laufrunden. Eine um die andere. Doch im Anschluss verschwindet es auch wieder. Mit ein wenig Glück für immer – oder zumindest für Jahre. Aber, ich fürchte, davon verstehst Du nichts. Von allem zu viel, von nichts genug.
2024/07/03
Weißt Du
Wie weh das tut
Dich so
Wiederzusehen.
Ich erinnere mich daran – dass es nichts zu erinnern gibt.
2024/06/30
Weißt Du, was ich glaube? Wenn es hier je einen anderen einsamen Menschen gegeben hätte – wir wären einander längst begegnet. Zwangsläufig, wie von unsichtbarer Hand gelenkt, hätten sich unsere Wege gekreuzt, wären wir über kurz oder lang voreinander gestanden. Wenn ich stattdessen alleine durch den Wald spaziere, am Fluss schwimme oder später noch ein wenig unter Bäumen sitze, mir einen Brunnen mit einem zugelaufenen Hund teile und nicht einmal nach ihm eine Hand ausstrecke, dann nur, weil ich in meinem gesamten Leben noch keiner einzigen Seele begegnet wäre, mit der ich etwas gemein gehabt hätte. Außer vielleicht ihm, diesem Hund, der zu mir gerannt kam, wie zu anderen das Glück. Es ist fast so, als wäre jede Begegnung ein weiterer Grund, alleine zurückzubleiben. Aber einen für das Gegenteil? Habe ich nie gesehen. Nie.
2024/06/29