Manchmal kommt mir das Leben wie eine scheinbar endlose Aneinanderreihung von Verlust vor; doch selbst das Verlieren bleibt irgendwann aus, mag doch das Gewinnen schon längst nicht mehr gelingen.
Seltsam, dass es einmal eine Zeit gab, in der ich Freunde hatte. Ich meine, wirkliche Freunde. Wir, zu dritt, als engster Kreis, dem Zentrum unserer gemeinsamen Bekannten, zusammen auf dem Balkon, eine Flasche Wein zwischen uns, darüber die Nacht, und der Mond. Unsere Stimmen und Gelächter flammten munter auf und ab, gleich einer der Kerzen vor uns, mit der ein lauer Sommernachtswind spielte, während ich mal zu Dir, und mal zu ihm sah. Worüber wir sprachen? Vielleicht über eine Anekdote zu einer Reise, einfach den Sommer oder eine der seltsamen Theorien, die so typisch für ihn waren, nicht selten eine Utopie betreffend. In den Häusern umher herrschte längst Dunkelheit; und ich …