Wem schreibst Du, wenn Du nachts nicht schlafen kannst? Wenn außer Dir niemand mehr wach ist und Du auch tags niemanden kennst, der Deine Gedanken lesen wollte?
Du, der Du hier alleine wachliegst, weit nach Mitternacht, an einem Ort, an dem kein Licht und niemand sonst ist. Hast Du gewusst, dass Licht viel weiter zu wandern vermag, als der, der es aussendet, selbst sehen und sich vorstellen kann? Das Licht anderer, getragen über Kilometer hinweg, sehe ich für Sekunden zwischen den Hügeln umherwandern. Suchend, scheinbar, doch sucht es nicht, wandert nur. Und ich, ich wollte mir schon vorstellen, dass Worte ebenso weit reichen. Auch dorthin, wo ich nicht hinsehen, mir keinen Ort mehr darunter vorstellen kann. Doch fürchte ich, dass das nur Illusion ist, habe ich doch, schlaflos wie ich bin, nicht einmal jemanden in dessen Richtung ich Worte senden …