Nur das, was wir alleine sind, sind wir wirklich.
2021/09/26
Nur das, was wir alleine sind, sind wir wirklich.
2021/09/26
Ich fühle mich heute nicht anders, wie ich es vor zehn Jahren tat. Ich folge weiter eigenen Wegen, während die Mehrheit jener, denen ich begegnete und begegnen werde, die anderer gehen. Ich scheine alles, das dazwischen war, abgelegt zu haben; noch, dass etwas von ihnen in mir verblieben und Wurzeln geschlagen hätte. Ich bin, was ich vielleicht schon immer gewesen war – alleine.
2021/09/26
Reisen in ferne Länder und Gegenden sind mindestens ebenso Zeitreisen. Zumindest dann, wenn man früher schon einmal hier gewesen war und nun von lauter Erinnerungen ereilt wird, die man längst vergessen glaubte. Vieles von dem, das nun links und rechts an mir vorüberzieht, fotografiere ich auch dieses Mal nicht. Schließlich bin ich mir nun gewiss, dass es mir nie wirklich fremd gewesen war.
2021/09/20
Findest Du nicht, dass es eine seltsame Vorstellung ist, dass wir, also Du und ich, miteinander zu schreiben beginnen könnten und sich, ob nun nach Wochen oder Monaten, einer auf den Weg machen könnte, um den anderen tatsächlich kennenzulernen? Erst ein Gesicht, dann die Stimme und vielleicht sogar eine Umarmung zu den ganzen Worten hinzuzufügen, die zuvor seitenlang hin und her gewandert waren, entgegen aller Annahmen einfach nicht versiegen wollten? Ist das nicht seltsam genug, dass es unwirklich, beinahe unmöglich erscheint.
In dem Moment, in dem sie zu meiner Türe hinausgeht, ein Bündel unserer einstigen Briefe in der Hand, das ich ihr, gut verschnürt, gerade noch wortlos gereicht habe, nimmt sie die Sehnsucht mit. Nicht irgendjemandes Sehnsucht, denn das wäre herzlich mir egal, sondern von allen ausgerechnet meine. Meine Sehnsucht. Auch wenn sie davon nichts weiß, vielleicht auch gar nichts …
Vor den Fenstern beginnt es zu regnen, die Felder und Wiesen werden nass, das Schilf und die Weiden, sogar die Rehe hinter dem Haus. Und ich erinnere mich, an einen Ort am Ende der Sehnsucht, an dem selbst die Ferne wieder zum Nahen geworden war. Einen Ort, den wir irgendwann nur noch Mitte Ende August genannt hatten. Vielleicht gerade deshalb, weil er weder das eine noch andere, sondern immer wie ein Anfang für uns gewesen schien, wenn es gerade das war, was wir am nötigsten brauchten.
So weit die Seele trägt, so weit wollten wir gemeinsam gehen. Und weil wir nicht mehr wussten, wohin mit uns und schon lange niemanden mehr kannten, den wir um Rat hätten fragen können, sind wir kurzerhand eingestiegen und durch die Nacht gefahren. In den Norden zog es uns, ohne dass wir damals hätten sagen …
Der August nimmt heute sein Ende. Es ist der Fünfte in Folge, den ich alleine verbrachte. Auf Dich, mein lieber August. Auf Dich, den Abschied und die Einsamkeit. Genug Einsamkeit für ein ganzes Leben.
2021/08/31
Diese letzten Tage sind wunderschön; und sie sind furchtbar einsam.
2021/08/30
Ein mögliches Maß für die Einsamkeit, die Anzahl der alleine verbrachten Wochen(enden) in Folge (175).
2021/08/28
Glücklich sind wir einmal gewesen. Aber was zählte das schon, das Glück, nicht?
2021/08/27
Je öfter wir uns an etwas Bestimmtes zu erinnern versuchen, desto mehr verändert sich das, was wir zu sehen glauben. Wiederfinden könnten wir es nicht einmal in der Wirklichkeit; schon zu lange hat es sich ganz ohne unser Zutun zu etwas Neuem gewandelt. So oft habe ich mich bereits an die, für die ich früher empfand, erinnert, dass ich annehmen muss, dass das, was mir geblieben ist, längst nichts mehr mit dem gemein hat, das ich erlebte. Vielleicht ist die Hauptsache, dass ich mich überhaupt an etwas erinnern kann. Aber ehrlich gesagt, es fühlt sich nicht so an. Weil, verlieren wollte ich es nicht, nie. Ich frage mich also, was ist damals wirklich zwischen uns beiden gewesen? Vielleicht gibt es zwei Arten damit umzugehen. Die einen, die versuchen zu bewahren in dem sie sich erinnern, wieder und wieder; und die …