Und was hätte ich schon sein wollen, in dieser Welt, wenn nicht genau dieser einzige Augenblick.
2022/05/25
Und was hätte ich schon sein wollen, in dieser Welt, wenn nicht genau dieser einzige Augenblick.
2022/05/25
Geblieben ist nach all den Worten und Wochen die Erinnerung an einen ganz bestimmten Blick, vage ein Gesicht dahinter, das mir zuweilen noch immer durch meine Gedanken folgt. Ein Blick, bei dem ich für einen winzigen Augenblick das Gefühl hatte, es würde nicht irgendjemand angesehen werden, sondern tatsächlich mich, und das was ich bin.
2022/05/24
Vielleicht bin ich um jeden Abschied dankbar; ist’s doch an ihm, mich vor mir selbst zu erlösen.
2022/05/18
Mit niemanden kann und muss ich heute sein, der auch mit einem anderen könnte. Ich weiß nicht, woher sie es nehmen, aneinander zu glauben.
2022/04/26
Noch immer denke ich vereinzelt an das Schreiben eines Buches, doch ist mir nie ein Anfang gelungen. Vielleicht wollte ich zu viel; vielleicht mangelt es mir schlicht an Talent und Phantasie. Jeder Satz soll ein Leben sein, jedes Leben ein Satz. Alles, das ich gedacht habe und mir besonders schien. Der Klang der Worte, die Bilder und Gedanken, die sie hervorrufen. Das alles sollte am Ende mein Leben gewesen sein, so dass ich aufrichtig sagen könnte: Seht, das bin ich. Vielleicht ist das zu viel verlangt. Vielleicht würde ich selbst, wenn ich zu mehr fähig wäre, noch immer nach mehr verlangen. Des Mangels an Worten, ihrer Grenzen bewusst, doch nicht davon ablassen wollen, noch können; immer über das Mögliche hinaus, wie Träumer, die unentwegt nach Sternen greifen. Einziges, wie uns das Schreiben scheint. Wenn ich die Handlung wüsste; ich glaube …
Nach draußen, mit einem Blick, der nichts mehr hält, aus dem Fenster hinaussehen. Erklären, was keiner verstehen kann; verstehen, was keiner erklären kann. Ohne Anfang, und Ende sein. Niemandem etwas entschuldigen müssen, weil es nichts zu entschuldigen gibt. Aufgelöst, vom Leben abgelöst sein. Gleich, ob nun ersetzt; oder fallengelassen. Eines, wie das andere.
2022/04/14
Zu sterben heißt, vom Leben entschuldigt zu sein.
2022/04/14
Einander vom Leben zu erzählen, hieße wohl auch das eigene danach abzutasten. Sich auf die Suche zu begeben. Wonach genau, weiß man; oder weiß es nicht. Vielleicht schlicht nach dem, das bleibt. Darin, Spuren von sich selbst finden.
2022/04/14
An niemandes Seite habe ich gelebt. An niemandes Seite bin ich alt geworden. Einzig in der Hoffnung, dass ich wenigstens auf dieselbe Art und Weise sterben werde, wie ich existierte – alleine, durch meine eigene Hand.
2022/04/05
Ob Dir wohl bewusst ist, wie lange die Einsamkeit, die ich wegen Dir verspüre, mich schon durch das Leben trägt, frage ich mich. Ich meine, all das Gefühl. Einzig und allein der Verschmähung und Verschwendung wegen. Nur hoffen kann ich, dass Dir mein eigenes Nicht-in-Deiner-Nähe-Sein zum Glück verholfen hat. Aber ich glaube, darum muss ich mir nun wirklich keine Sorgen machen, nicht?
2022/04/04