Menschen kennenlernen,
die sind
wie Sommernachtswind
in Bäumen.
Was bleibt, vom Sommer wohl? Nur der Wind, in den Bäumen. In der Nacht; und am Abend, wenn es dämmert.
2023/05/31
Menschen kennenlernen,
die sind
wie Sommernachtswind
in Bäumen.
Was bleibt, vom Sommer wohl? Nur der Wind, in den Bäumen. In der Nacht; und am Abend, wenn es dämmert.
2023/05/31
Das Leben ist viel zu einsam, um unter Menschen zu sein.
2023/05/26
Je älter ich werde, desto mehr verstehe ich, dass Gemeinsamkeiten zwischen Menschen nichts zählen. Doch, was zählt stattdessen? Gar nichts, vielleicht.
2023/05/21
Sie bauen, setzen einen Stein auf den anderen, doch alles, was sie damit erschaffen, ist Verfall. Nichts, was sie tun, wird je zu etwas anderem führen, ist doch der Zeitgeist, dem sie anheimgefallen sind, der eigene Niedergang.
2023/05/20
Nichts als Fragmente;
doch, zusammengenommen,
ein Leben,-
und damit alles.
2023/05/18
Wieso folgt auf alles, was großartig ist, so viel Einsamkeit? Ich meine, kennst Du diesen Moment, wenn Du ganz genau weißt, dass das Leben von diesem Moment an niemals besser sein wird, niemals besser werden würde? Und, was tust Du, in diesem Moment? Reicht er nicht, für ein ganzes Leben?
2023/05/18
Dass Abschiede wie eine Art Katalysator der Erinnerung, der vergangenen Zeit sind, habe ich mir kürzlich gedacht. Sie komprimieren, zeigen auf, was bleibt; vielleicht auch, was wichtig war oder scheint. Nur, was ist dann die Heimkehr? Wenn ich stattdessen alles verliere, zumindest fühlt es sich danach an – auch dieses Mal. Kein Wunder, vielleicht. Donnerstagabend war ich hunderte Höhenmeter von einem Berg abgestiegen, hatte eine letzte Nacht an einem meiner Lieblingsorte verbracht, war am Morgen bei leichtem Schneefall aufgewacht und durch ein ganzes Land gefahren. Dann hatte ich an drei Morgen in Folge über Stunden Wälder bei Nebel und Starkregen fotografiert, bis ich nicht mehr konnte. Dann bin ich wieder durch ein ganzes Land gefahren, bin in der Dunkelheit längst nach Mitternacht angekommen, habe kurz die Augen geschlossen und bin wieder in die Morgendämmerung hinaus. Drei Wasserfälle, in zwei …
Seltsam, diese Leute, die es in die Berge zieht, die aber Nacht und Sonnenaufgang hinter verdunkelten Fenstern verschlafen. Ihnen fehlt – das einzig Wesentliche: der Sinn für Schönheit. Ohne ihn? Wird alles zur Makulatur.
2023/05/11
Pessoa schrieb, er wolle niemandem etwas Gutes tun, denn er könne nicht wissen, was wirklich gut sei, und niemandem etwas Schlechtes, denn das Unheil in und auf der Welt sei lange genug. Ich glaube, die Kunst besteht darin, dem Unheil gerade so zu begegnen, dass das eigene Leben nicht zu sehr davon vereinnahmt wird, das Unheil aber doch ein wenig in seinen Kräften gebunden und seinem Wirken Einhalt geboten wird. Und ein Leben ohne Prinzipien, ohne jemandem die Stirn zu bieten? Das wollte und könnte ich mir nicht vorstellen. Doch, es bleibt, ohne Zweifel und mit jedem Tag, ein Drahtseilakt.
2023/05/09
Die Sehnsucht schlägt in mir, wie ein zweites Herz, das nicht verstummen will. Wir sind Zwillingen gleich, die schon vor langer Zeit getrennt und doch nie voneinander losgekommen sind, die nicht aufhören können aneinander zu denken, niemals der Vergangenheit entsagen werden. Nicht, weil wir nicht wollten, aber nicht wissen wie. Wir sehnen uns nach einem Leben, das wir nie kennenlernten. Das, und nichts weiter, ist Sehnsucht für mich.
2023/05/07