Ich wäre gerne zurück, zurück in mein altes Leben.
2021/02/06
Ich wäre gerne zurück, zurück in mein altes Leben.
2021/02/06
I won’t be forgotten; I was never known.
Sometimes, I wondered if there is another world. Another world where everything would have turned out differently, and she and I had somehow ended up together. I wished for that. With all my heart. So, I wandered, through places, and time. Five years passed by, ten, then fifteen. All on my own, I went older silently. Unnoticed, a life as a ghost. The life of a ghost. Back when I was young, they had told me that I will end like this. They seemed right, and I’m eager to fall asleep, and rest among quietly whispering trees. And all my limbs will become trees.
2021/01/04
Manchmal, wenn es schneit und still ist, so still in der Welt, ist der Winter so schön, dass es mir in meinem Inneren fast schon weh tut. Dann stehe ich da, bewege mich nicht und will weder vor- noch zurückgehen. Am liebsten würde ich nie wieder einen Schritt vor den anderen setzen, noch von hier fort. Ich hänge in der Schwebe, zwischen den Sekunden, und mein Blick will für einen Moment nichts mehr richtig greifen. Wenn ich schließlich doch aufbreche, durch die verschneite, einsame Winterlandschaft hindurchfahre, weiß ich nicht, ob ich nun guter oder schlechter Dinge bin. Vielleicht fühlen sich diese Abschiede so an, als würde ich einen geliebten Menschen zurückzulassen. Auch wenn ich davon eigentlich gar nichts wissen kann. Schön, wenn es einmal so viel Schnee hat, sage ich im Hinausgehen zu einer netten Bäckersfrau, die ich wohl …
Es ist fast schon komisch, dass man so einsam sein konnte, während all die Menschen um einen herum gelebt haben. Wie hässlich, wie unbedeutend muss eine Seele gewesen sein für ein solches Leben?
2020/12/24, Heiligabend
Für einen Moment kommt die Sonne hervor, bahnt sich ihren Weg durch blaugraue Wolken, die wie Schmutz tief am Himmel hängen. Doch irgendwo, auf seinem Weg zwischen ihr und mir, bleibt das Licht kleben. Bleibt kleben am anzüglichen Grinsen eines Betrunkenen, den dreckigen Scheiben, an fernen Gedanken, an mir selbst oder vielleicht überhaupt der ganzen Welt. Ich kann es sehen, dieses Licht, und doch nicht fühlen. So wie alles um mich herum. Und all das, was man zu mir sagt, und nie sagen wird.
2020/12/16
Was also bleibt mir übrig, ich, der es nicht versteht ein Leben wie das der anderen zu führen, ich, der es weder versteht geliebt zu werden, noch selbst jemanden zu lieben, wenn nicht das uneingeschränkte Bekenntnis zur Einsamkeit?
2020/11/09
Und jetzt frage ich mich, wie es sein kann, dass man so einsam ist, wo es doch so viele Menschen gibt, auf dieser Welt. Aber vielleicht ist ganz gleich, ob es nun viele oder wenige sind, weil man immer einsam war, und immer einsam sein wird.
2020/11/07
Wie weit reicht Heimat eigentlich? Von jenem Ort, an dem ich mich einst zuhause glaubte, bis hin zur Kreisgrenze? Oder doch bis dorthin, wohin mich meine Kindheit zu tragen vermochte? Zumindest jener Teil meiner Kindheit, an den ich mich heute noch zu erinnern weiß. Und was ist mit all dem, das zwar in mir verborgen ist aber von dem ich nichts mehr weiß? Weil ich es vergessen musste, oder wollte. Vielleicht aber nehme ich sie auch mit, die Heimat. Jetzt, wo Du bei mir bist und wir keine Grenzen mehr kennen, wird doch die Welt in unserem Inneren mit jedem Tag ein wenig größer.
Von einem Dichter habe ich einmal gelesen, Heimat sei für ihn dort, wo ein Mensch begraben werden möchte. Schöne Worte, fand ich, doch konnte ich mir nichts weiter darunter vorstellen. Ich meine, was ist Heimat, wenn …
Doch werde ich wohl nie jene Überlegenheit erlangen, die darüber hinwegtäuschen könnte, dass mir nicht eigentlich und insgeheim immer etwas gefehlt hat. Stattdessen ein Leben, bei dem ich Ruhe und Geborgenheit nicht im Mit-, sondern dem Aus- und Ferneinander suche, dem niemals endenden Verloren-und-einsam-Dahingehen.
2020/09/20
Wie seltsam wäre das – zu leben, und zu wissen, dass man ein Leben lang einsam sein wird. Dass, ganz gleich was man tut, und wie lange man auch leben mag, nichts etwas daran ändern wird. Stattdessen, stillschweigend, immer weiter hinaus auf das Leben zu sehen, während es vor den Fenstern auf ewig Frühling, und dahinter Winter ist. Was würde das anrichten, in einem Menschen?
2020/09/09