Und am Ende denkst Du noch, die ganze Welt sei so. Und weißt Du was? Sie ist.
2023/07/11
Und am Ende denkst Du noch, die ganze Welt sei so. Und weißt Du was? Sie ist.
2023/07/11
Erinnerst Du Dich noch an jene Ziegen, von denen ich Dir einmal ein Bild gezeigt hatte? Erst im Frühjahr muss das gewesen sein, dass ich zufällig an ihnen vorüberkam. Weitestgehend frei unterwegs sind sie hier, an einem der nahen Berge. Heute Morgen, erster Weihnachtsfeiertag und kurz nach der Dämmerung, war ich selbst wieder dort, wollte im Nebel und Schnee stetig den Hang hinauf. Eine der Ziegen hatte sich an einer Futterstelle mit dem gesamten Kopf und den Hörnern in einem Plastiknetz unentrinnbar verfangen. Sie versuchte vergeblich zu fliehen und ich ging, beruhigende Worte murmelnd, auf sie zu, hoffte sie würde sich genug beruhigen, dass ich versuchen könnte, sie daraus zu befreien. Und weißt Du was? Es hat funktioniert! Sie lies mich schließlich machen, stob erst davon, wie ich sie nach einigen Minuten behutsamer Arbeit draus befreit hatte. Und der Winterwald …
Kein Mensch ist hier bei mir im Winterwald;
aber gekannt und gesehen habe ich auch anderswo nie einen.
Wahrscheinlich gar nicht so schlecht erwischt habe ich es, in diesem Jahr. Zwar bin ich alleine, doch war ich noch am Morgen für einige Stunden in verschneiter Landschaft und dichtem Nebel zum Fotografieren unterwegs. Die wenigen hundert Höhenmeter entschieden auch heute über Tau- und Winterwetter; und je höher ich kam, desto vielversprechender war es. Auch einen neuen Pfad fand ich, der im stillen Wald über einen schmalen Kamm und schließlich, auch hier gesäumt von Bäumen, unmittelbar am Steilhang entlangführte; und überhaupt, der dichte Nebel auf verschneiten Wiesen und Feldern – ein beinahe ewiges Weiß in Weiß – ist ein ums andere Mal beeindruckend. Letztlich ist wichtig, dass ich tue, was mir gefällt. Dass ich dabei alleine bin – scheint zwangsläufig damit einherzugehen. …
„Dress me in my best suit
I want to look good
In my coffin
Thank you and goodnight
Farewell my friends“
[Planning For Burial – Verse/Chorus/Verse]
2024/12/18
Bei Sturm im Wald sei’s gefährlich, sagen sie.
2024/12/18
Do you still remember when we were little? When you asked me what happens when we die.
I said we will be reborn, as trees.
But you didn’t want to wait. Why do I have to wait, is what you asked me. Why.
And I didn’t knew. Because I kept asking myself the same, again and again.
Why. Do. We. Have. To. Wait.
2024/12/16
Das Rauschen des Windes in den Wipfeln, dort alleine im Wald, bei Schnee und Eiseskälte, ist’s, was ich wünschte, mit in Schlaf und Träume tragen zu können.
Gestern Morgen, wie ich ein letztes Mal vor der kommenden Schneeschmelze im Winterwald unterwegs war – es windete bereits, rauschte lautstark in den Bäumen und war auf Dauer doch furchtbar kalt – war mir in einem Moment, als hätte mich einer der Bäume berührt. Ich stand nicht vor, sondern fast in ihm, kauerte zwischen seinen großen, ausladenden und bis zum Boden reichenden Ästen auf der Suche nach einem bestimmten Blickwinkel. Und dann drückte, ganz sanft, einer der filigranen Zweige seitlich gegen meinen Kopf. Und weißt Du, wie sich das angefühlt hat? Gut. Verdammt gut sogar. So, als hätte ich es doch zu etwas gebracht. Im Leben, meine ich.
2024/12/16
Kannst Du es hören, frage ich Dich. Was hören, sagst Du. Du hörst es nicht, sage ich.
Bei der großartigsten aller Musik, Sadness mit Daydreaming, würdest Du am liebsten gleichzeitig lachen wie schreien. Lieder sind das, die Du um jeden Preis festhalten musst. Lieder, die transportieren, was ich suchte aber außer der Musik nicht fand. Absolut großartig, diese Kraft darin!
2024/12/12
(das sind die Menschen, die es wirklich zu etwas gebracht haben; das sind aber auch die Menschen, die nicht einfach so anzutreffen sind)
Heute Morgen war ich, wie vorgestern und gestern schon, wieder für Stunden in der Kälte unterwegs. Es hatte hier und da Nebel und reichlich Frost – die Bäume waren im Weiß kaum zu erkennen. Surreal ist das, darin unterwegs zu sein, stellenweise kaum fünfzig Meter weit zu sehen. Surreal; und wunderschön.
2024/12/12
Seltsam sich nach all den Jahren wiederzusehen. Ich weiß nicht einmal, ob Du noch Du bist. Ich weiß nicht einmal, ob ich noch ich bin. Weißt Du, wieso ich nie das Gefühl habe, gealtert zu sein? Weil ich nie jemanden hatte, den ich regelmäßig angesehen hätte. Der Blick aus mir hinaus bleibt zeit- und alterslos. Solange, bis ich Dich wiedersehe. Ich weiß nicht, ob mir das gefällt. Alt siehst Du nicht aus, nein, doch anders allemal. Doch Du bleibst: der schönste Mensch der Welt.
2024/12/11
(Musik, Anna Rose Carter mit Sleepwalk)
Die Zeit damals ist mir ebenso fern wie nah – fern, weil es wie ein ewig weit zurückliegendes Kapitel anmutet und andererseits nah, weil sich das Jahr dazwischen kaum wie ein ganzes, sondern eher einer Handvoll von Wochen anfühlte.
Kennst Du das Gefühl, nach einer langen Zeit an einen Ort zurückzukehren und doch ist’s augenblicklich so, als wärst Du erst gestern zur Türe hinaus- und heute wieder hineingegangen? Seltsam ist das, dass mir die Zeit, die ich hier verbracht, das Leben, das ich hier gelebt hatte, vor meiner Anreise einerseits fern war, weit ferner als ein Jahr, und ich andererseits doch das Gefühl hatte, dass zwischen damals und heute unmöglich ein ganzes Jahr gelegen haben könnte, schien mir doch das, was dazwischen geschah, weit weniger groß zu sein. Anders gesagt: was vor einem Jahr galt, lag weit zurück, doch das, …