In der ersten Dunkelheit verlasse ich das Haus, warte an der Haltestelle zwei Straßen weiter für einen Moment, bis ich mit dem nächstbesten Bus in Richtung meiner alten Universität fahre. Auf dem Weg zur Abendmensa bin ich, mein Ritual dieser seltsam zurückgezogenen Tage. In Gedanken gehe ich die Verbindungen durch, steige hier und da um, und bin schließlich an meinem Zielort angekommen. Die letzten Meter gehe ich still und alleine durch die Winternacht, kalt ist es geworden die Tage, und mein Atem wirft kleine Wolken in der Nachtluft. Wahrscheinlich bin ich auch schon zu alt für diesen Ort, fühle mich zumindest nicht selten fremd, vor allem zwischen den Erstsemestlern, die es an den Abenden manchmal auch hierher verschlägt. Sie, die mir fast wie Kinder scheinen. An manchen Tagen ertrage ich die unumgängliche Nähe in der Warteschlange, ihre Stimmen und das …
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