Wenn ich wüsste, wer Du bist,- ich würde nicht länger träumen von Dir. Nicht, weil ich es nicht länger müsste, sondern mir zum Träumen nichts mehr bliebe.
2023/03/02
Wenn ich wüsste, wer Du bist,- ich würde nicht länger träumen von Dir. Nicht, weil ich es nicht länger müsste, sondern mir zum Träumen nichts mehr bliebe.
2023/03/02
Übernachtungen, fern der Heimat
müde und sehnsüchtig
wie Umarmungen zweier Liebender.
2023/02/25
War ich nun ein Leben lang verkannt worden;
oder doch von Geburt an als Unbedeutender enttarnt?
2023/02/25
Längst fühlt es sich an, als müsste ich ein Leben weit gehen, um wieder ans Meer zu gelangen. Das Meer, an dem ich zuhause gewesen war, meine Tage und Nächte, einzig vom Rauschen begleitet, verbrachte. Wie viele solcher Leben habe ich wohl gelebt, in all den Jahren? Leben, die sich anfühlten, als wäre ich stets von einer Einsamkeit in eine andere gewandelt. Woher nur nahm ich die Kraft, schien ich doch schon so lange über meine Verhältnisse gelebt zu haben, so wie wir alle das tun, die wir einsam geboren, und einsam geblieben sind.
2023/02/21
Kennst Du das Gefühl, dass wir uns so mutterseelenalleine in der Welt fühlen, dass wir kaum noch atmen, kaum noch einen Schritt vor den anderen setzen können? Manchmal frage ich mich, ob gar nicht die Abwesenheit anderer das Problem ist, sondern dass wir uns selbst eine Last sind. Und dann träume ich davon, dass ich mich meiner selbst entledigen könnte, ist doch eigentlich alles für ein glückliches Leben vorhanden. Ein wenig Geld, genug Zeit, eine akzeptable Gesundheit. Das Leben könnte so schön sein, denke ich mir dann, nur ist es das leider nicht und wenn es nicht so traurig wäre, könnte ich wohl darüber lachen.
2023/02/20
Hast Du Dich einmal gefragt, wieso wir nie dort jemandem begegnen, wo wir es uns am meisten wünschten? Im Leben, meinst Du? Im Leben, das auch, ja, aber ich meine vor allem an den Orten, die uns so viel bedeuten. Unseren Lieblingsorten. Dort, wo wir atmen, und uns selbst sein können. Vielleicht können wir dort nur deshalb uns selbst sein, weil wir alleine sind. Wäre das aber nicht unendlich traurig? Vielleicht ist das Leben einfach traurig, schließlich hatte nie jemand das Gegenteil behauptet, oder?
2023/02/15
Vielleicht ist das ganze spätere Leben nichts weiter als die Wiederholung einer unseligen Kindheit.
2023/02/12
Wenn an meiner statt
an meinem Grabe ein anderer stünde
und um mich weinte,
bliebe mein Leben ein Versagen.
2023/02/11
Als ich fühlte wie sie, ohne zu sein wie sie, weinte ich darum, kein Mensch zu sein.
Worum weinte sie, als sie in die Wohnung zurückgekehrt war und sie verlassen vorfand? Sie, die sie doch in jeder der wenigen Minuten, in denen sie mich zurückgelassen hatte, wusste, dass ich nicht mehr da sein würde. Sie, die sie mich fragte, doch die Antwort längst wusste. Und ich, worum weinte ich, aus der Ferne, das erste und einzige Mal in meinem Leben? Weinte ich nicht nur, weil ich uns von außen sah? Nicht, weil ich es war, dem all das widerfuhr, nicht, weil ich der Schauspieler war, der es spielte, sondern weil ich einem anderen dabei zusah und mir ausmalte, wie es wäre, sie zu sein. War es nicht in diesem letzten Moment die einzige Möglichkeit, einmal wie ein anderer Mensch zu …
Was ist die Zeit schon, wenn nicht das unbedeutende Kind der Ereignisse?
2023/02/10