Die Welt ist schön, aber auch einsam. Und ich weiß nicht, ob das genügt, um darin alleine und weiter am Leben zu sein.
2021/12/28
Die Welt ist schön, aber auch einsam. Und ich weiß nicht, ob das genügt, um darin alleine und weiter am Leben zu sein.
2021/12/28
Ich wünschte mir, es trüge mich fort von hier, das Nebelmeer zu meinen Füßen. Dass es mich auffangen würde, wenn ich nun hineinfiele. Und ich trete nach vorne, und falle. Aber da ist nichts, das mich fängt. Also stimmt es, was sie sagen, dass ein Nebelmeer keine Träumer trägt. Ich falle, und falle. Scheinbar endlos. Dann wache ich auf. Still ist es um mich herum. Nur ein Traum. Aber eigentlich gar nicht so anders wie der Tag. Auch da falle ich. Nur dass es nichts gibt, woraus ich erwachen könnte. Allenfalls dem Leben selbst. Vielleicht zumindest. Schon so lange scheinen sich alle Unterschiede und Grenzen aufgelöst zu haben. Also frage ich sie, die Gesichter um mich herum, woher ich nur die Gewissheit nehmen soll, dass sie auch wirklich echt sind. Und sie antworten mir, dass sie das natürlich wären, denn …
Stille ist nicht das Fehlen von Geräusch, sondern dem anderer Menschen. Stille ist, wenn ich nur höre und wahrnehme, was ein Teil von mir ist,- und sein soll. Stille ist einzig dort, wo Freiheit ist. Dort, wo ich alleine bin.
2021/09/28
Nur das, was wir alleine sind, sind wir wirklich.
2021/09/26
So weit die Seele uns trägt, so weit wollten wir gemeinsam gehen. Durch die Nacht sind wir gefahren, Seite an Seite. Endlos. Haltlos. Einfach immer weiter gen Norden. So als gäbe es keinen Morgen mehr. Zumindest keinen für uns beide. Und irgendwie, irgendwie gab es ja auch keinen. Während unentwegt Kilometer um Kilometer an uns vorüberzogen, hatten wir fast schon vergessen wohin wir eigentlich unterwegs waren. Wenn nicht sogar, dass wir überhaupt unterwegs sind und nicht einfach schon immer auf genau diese Art und Weise dahingelebt hatten. Heimatlos, ohne Wurzeln und Anker, die uns halten könnten. Stattdessen gemeinsam einsam, vielleicht auch einsam gemeinsam. So genau lässt sich das manchmal gar nicht sagen. Stillschweigend und immerzu zahllosen Sonnenauf- wie Sonnenuntergängen entgegen, vorbei an Städten und endlosen Feldern, von anderen unbemerkt und auf immer unbeachtet durch kilometerlange Alleen, dunkle Wälder und verschlafene …
Unerwartet liegt an manchen Tagen etwas in der Luft, das mich für einen Augenblick an Früher erinnert. Vielleicht ist es der Wind auf meiner Haut, die Temperatur, ein kurzer Nieselregen oder Geruch, der mich für einen winzigen Moment streift. Es zieht mich dann mit, um unzählige Jahre zurück an irgendeinen Ort. Oftmals fühle ich mich an einzelne Abschnitte früherer Reisen erinnert. Reisen, auf denen ich alleine irgendwo in der Ferne unterwegs gewesen war. Manchmal aber auch sehe ich dann uns beide vor mir, gemeinsam durch den Park spazierend. Selten ist das geworden. Ich glaube, es ist die einstige Vertrautheit, die irgendwo in mir hängengeblieben sein muss, ungeachtet des jahrelangen Schweigens. An einem Ort in mir, am dem ich nur noch selten vorüberkomme. Vielleicht finde ich, ohne den Impuls von außen, schlicht den Weg nicht. Ich muss wohl einst, ganz ohne, …
Ich glaube es ist die Einsicht, dass man irrelevant gewesen ist, die am Ende blieb, und doch ungemein schwer zu begreifen war. Schließlich war man, trotz allem, noch immer Mensch gewesen. Vielleicht nicht für andere, aber doch vor sich selbst. Ich habe all die Jahre in einer Welt gelebt habe, in der ich einsam gewesen bin.
2021/08/24
Schön wäre das, unerwartet und spät in der Nacht vertrauten Besuch zu bekommen. Allen voran wohl an Freitagabenden, die der Einsamkeit wegen leider längst jedem anderen Tag gleichen. Ein Überbleibsel einer früheren Beziehung, vermute ich, dass dem Wochenende noch immer eine besondere Bedeutung anhaftet. Vielleicht im nächsten Leben, sage ich mir stattdessen, während vor meinem Fenster der Mond hinter fernen Dächern hervortritt und lautlos den Himmel hinaufwandert. Im nächsten Leben. So, als gäbe es tatsächlich eines; und ich würde es nicht längst besser wissen.
2021/08/20
Ich glaube, dass es wesentlich mehr Courage erfordert, nie wieder zu sprechen, statt an jedem Tag Tausende von Dingen zu sagen, die am Ende doch nichts bedeuten. Auch auf die Gefahr hin, dass ich für immer schweigen werde, will ich es doch so lange tun, bis ich etwas zu sagen habe, das tatsächlich von Wert ist.
2021/08/18
Was, wenn Einsamkeit nur ein anderes Wort für Distanz ist? Denn gleich ob nun Distanz oder Einsamkeit, sehen kann man sie beide nicht. Einzig in Relation werden sie sichtbar, zwischen dem einen und anderen. Nur wozwischen genau? Zwischen mir, und den Menschen um mich herum, denen ich mich allesamt gleichermaßen fremd wie fern fühle? Oder doch in mir selbst, der Abstand von meinem Inneren zum Äußeren, zwischen mir, und meiner eigenen Haut? Und was, wenn nicht einmal klar ist, zu wem genau ich mich einsam fühle? Vielleicht ist das ja auch der Grund, weswegen sie nicht messbar ist. Ihre Einheit,- sie müsste sich doch mindestens über Orte, die Zeit und Erinnerungen erstrecken. Sie müsste weit bis ins Unendliche hineinreichen. Hinein in das Unbekannte. Dorthin, wo all jene sind, von denen wir nicht einmal wissen und die wir doch sehnsüchtig vermissen. …