„Inkognito habe ich dem stufenweisen Verfall meines Lebens beigewohnt,
dem langsamen Schiffbruch all dessen, was ich sein wollte.“
[Fernando Pessoa]
Aus der Distanz heraus, betrachte ich nüchtern mein eigenes Dasein. Ein Dasein, das ich kaum selbst mehr ertrage; und doch noch nicht davon ablassen kann. Ich bin überrascht, mit welcher Faszination ich dies tue; und kann nur vermuten, dass es dieselbe Sensationsgier sein muss, die mich schon an anderen Menschen immer so ungemein angewidert hatte. Gleich einiger Passanten bleibe ich mit aufgerissenen Augen und einem breiten Lächeln im Gesicht am Straßenrand stehen. Dabei ist mir, als würde ich auf einen Obdachlosen hinuntersehen, der hilflos in seinem eigenen Schmutz gefangen liegt. Von einem Wagen angefahren, das Elend unweigerlich und unumkehrbar in unser Bewusstsein hineinkatapultiert. Ich empfinde keine Spur von Mitleid; nur tiefe Abscheu, dass ich mir das selbst angetan habe. Dass …