Hätte ich gewusst, dass ich träumte – ich wäre nicht aufgewacht.
2021/05/11
Hätte ich gewusst, dass ich träumte – ich wäre nicht aufgewacht.
2021/05/11
Was, wenn etwas geschieht, das traurig machen müsste, und sie, die Traurigkeit, doch ausbleiben will. Was dann. Wenn nichts ist, nicht einmal die Traurigkeit. Wenn es stehenbleibt, an einer Stelle, an der es nicht dürfte, und niemals sollte. Was ist dann, mit mir. Wenn fehlt, was doch sein müsste.
2021/05/11
Da ist diese Traurigkeit in mir, von der ich einfach nicht weiß wohin mit ihr.
2021/05/09
Ich habe mein ganzes Leben verschwendet. Nicht einmal, weil ich immer einsam war und niemals lebte, was andere Menschen leben, sondern weil ich so selten die Kraft fand wenigstens allein und frei in der Welt umherzuziehen. Umherzuziehen, um darin einzig und allein das zu erfahren, was jenen Menschen, die dagegen immer gemeinsam waren, ebenso auf immer verwehrt bleiben wird, wie mir ihres verwehrt bleiben wird. Und so bleibt mir am Ende nichts als die nicht entschuldbare Einsicht insgeheim doch immer hinter meinen Möglichkeiten geblieben zu sein.
2021/05/01
Ein wenig Sternenstaub, was sonst könnte von all den Begegnungen bleiben, die am Ende doch keine waren.
2021/05/01
Welch irrige Annahme, dass Worte, die wir zu äußern vermögen, etwas bewirken könnten, ja, überhaupt welch irrige und uns dennoch so innige, scheinbar selbstverständliche Annahme, dass wir einem anderen etwas zu sagen hätten, dass eben jener nicht nur hören wollte, sondern auch von irgendeiner Bedeutung für ihn wäre.
2021/04/30
Der größte Fehler eines Träumers, sein Herz an jemanden zu verlieren, der weder Einsamkeit noch Sehnsucht in sich trägt.
2021/04/22
Ich glaube ab einem gewissen Punkt im Leben ist man nur noch einsam. Und wenn ich mich dann umsehe, wundert mich an alldem nicht das geringste. Wenn ich überhaupt eine Frage stellen könnte, dann die, wie man eigentlich nicht einsam sein kann.
2021/04/02
Heute bin ich dreißig Jahre alt geworden. Ich bin dreißig Jahre alt geworden, wie ich auch gelebt habe – alleine, reisend. Auch diesen Tag verbrachte ich also wie viele – was wohl nicht schlecht ist angesichts der Umstände. Und doch bleibt das Gefühl, dass der Tag – wenn nicht unbedeutend – so doch zu schnell vergangen ist. So als könnte ein langsameres Vergehen ihm mehr der Bedeutung geben, die er doch eigentlich hat, oder hätte haben müssen. Es ist, nach allem, immerhin mein dreißigster Geburtstag gewesen.
2021/03/21
Jeden Moment erleben. Nicht in und mit der Gewissheit er könnte der letzte sein, sondern in jenem Verständnis, dass er vergehen kann, und vergehen wird, und – was viel wesentlicher erscheint – nie wieder so geschehen wird. Sich also weniger der eigenen Vergänglichkeit bewusst zu sein, als die alles Äußeren. Denn das eigene Vorhandensein ist, auch wenn es zunächst anders scheinen mag, nicht nur für alles andere, sondern auch für mich selbst nicht von Bedeutung. Solange ich existiere, oder zumindest glaube es zu tun, bin ich; doch bin ich erst einmal vergangen, gibt es keinen Teil, der das beweinen könnte.
2021/03/11