Den Wald vor lauter Bäumen siehste nicht, heißt’s gemeinhin, doch gibt’s gewiss auf dieser Welt auch manch‘ Baum, der nicht gefunden werden mag. Aus Menschenscheu oder anderem guten Grund spielen sie Verstecken, wissen sich getrost hinter ihren Brüdern wie Schwestern rasch zu verbergen, verschwinden scheinbar spurlos wieder und wieder von der Erdoberfläche, nicht anders als der, der zum Suchen umherwandert, den Blick angestrengt und so durchdringend wie ihm nur irgendwie möglich in die Reihen hineinwirft. Endlose Reihen sind das, die sich teils gleichen mögen, doch nie dieselben sein werden. Ein Rascheln, das könnt‘ den Gesuchten vielleicht verraten, doch Rascheln tun sie nun einmal alle ein wenig, die Bäume im Flüsterwald, und auf einen ihrer eigenen Zweige treten wird wohl kaum einer von ihnen. Meist bleibt der Gesuchte damit ein Geheimnis; zumindest solange, bis ihn einer findet, der gar nicht gesucht …
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