Als ich Kind war
hab‘ ich gedacht
überall wo’s schön ist
in und auf der Welt
müsst‘ auch gleich ein andrer‘
noch (mit mir) sein.
Heute bin ich Kind nicht mehr,
weiß dafür wohl,
dass Schönheit selten verlangt
nach mehr als einem.
2023/03/10
Als ich Kind war
hab‘ ich gedacht
überall wo’s schön ist
in und auf der Welt
müsst‘ auch gleich ein andrer‘
noch (mit mir) sein.
Heute bin ich Kind nicht mehr,
weiß dafür wohl,
dass Schönheit selten verlangt
nach mehr als einem.
2023/03/10
Ich hab‘ gelebt
als gäb’s
kein andern‘ Menschen
auf der Welt.
2023/03/07
Es gibt zwei Arten, das Leben zu leben. Als Beständiges, gleichsam still und fern großer Veränderungen; oder im steten Wandel, in kleinen wie großen Sprüngen von einem zum anderen Kapitel. Im Einen ist alles schrecklich gleich, die Tage verschwinden im Immergleichen; im Anderen ist Einzelnes längst fern, fällt als Abschnitt zwar bestimmter, doch ebensowenig greifbar ins Vergangene.
2023/03/07
Ein Zuhaus‘ gesucht hab‘ ich auch in Menschen; doch gefunden nur in Orten.
Wohl an die hundert Orte wussten mir ein Zuhause sein; zumindest, wenn genügen kann, dass mein Einverständnis galt für den Moment hier und an keinem anderen Orte sein zu wollen, dass ich die Nacht kommen und gehen sah, den letzten und ersten Farben des Tage Himmels beiwohnte. Was hätte es mehr bedürfen können, mir als ein Zuhause zu gelten?
2023/03/07
Von hier aus könnt‘ ich
in einem Augenblick nur
gleich überall sein
und wüsst‘ doch nicht
wohin, mit mir.
2023/03/07
Nicht des Reisens wegen bin ich einsam; wohl aber ist es einzig Grund, mein Leben, unbeirrt und aller Einsamkeiten ungeachtet, fortzusetzen, bliebe es mir andernfalls allzu unerträglich.
Zwei Dinge aber waren mir zu einer Gegebenheit geworden: Dass ich, wenn mir der Wille danach stand, in die Ferne zu ziehen vermochte; und dass ich, wie auch im Leben selbst, alleine geblieben war.
2023/03/05
Des Wanderers gelungenste Reisen
ungeachtet der Tage Dauer
noch vom ersten Augenblick
einer kleinen Ewigkeit gleich.
2023/03/03
Wenn ich wüsste, wer Du bist,- ich würde nicht länger träumen von Dir. Nicht, weil ich es nicht länger müsste, sondern mir zum Träumen nichts mehr bliebe.
2023/03/02
Übernachtungen, fern der Heimat
müde und sehnsüchtig
wie Umarmungen zweier Liebender.
2023/02/25
War ich nun ein Leben lang verkannt worden;
oder doch von Geburt an als Unbedeutender enttarnt?
2023/02/25