Seltsames Leben, eines Gefühls wegen von einem Ort zum anderen zu ziehen; einzig in der Hoffnung, dass es, einmal dort angekommen, dann anders wäre. Aber, die Hoffnung zerfällt, gleich des Schnees auf den Zweigen, die sich heute Nachmittag tief über die Wege beugten. Stattdessen bleibt mir die Einsicht, an wahrscheinlich jedem Ort dieser Welt unglücklich zu sein. Doch schließlich, in der Abenddämmerung unterwegs, die verschneite Winterlandschaft ausgebreitet vor mir, wünsche ich mir umso mehr, die jetzige Heimfahrt würde niemals enden. Die Musik, instinktiv auf endlose Wiederholung eingestellt, mache ich aus wenigen Minuten Stunden; und wenn ich könnte, auch ein ganzes Leben. Und wer weiß schon, ob es nicht sogar ein ganzes gewesen war, bliebe das doch kaum glaubhaft zu bestreiten.
2023/12/04
(Fourteen Nights At Sea, Vale, 2015)