Kaum hier; und schon wieder fort. Kein Abschied, kein Aufbruch.
Eigenartig fühlt es sich an, gerade dann in die Ferne aufzubrechen, wenn der Frühling hier so richtig ankommt, es draußen so schön ist, wie selten zuvor. Andererseits, irgendetwas scheint ganz und gar nicht zu stimmen, ist’s mir doch in den Nächten, dass, ganz gleich was zuvor auch gewesen sein mag, ich erst jetzt wieder zu mir käme. Meist kurz nach Mitternacht; und der zurückliegende Tag damit längst Geschichte, scheinbar ohne, dass ich etwas davon gefühlt hätte. Nichts will bleiben. Ehrlich gesagt, ich verstehe gar nicht, wieso das so ist, doch ist es allemal beängstigend. Natürlich frage ich mich dann, wie es wäre, an einem Ort zu bleiben. Vielleicht ist’s auch ein Problem, dass ich in jedem Jahr mehrere Male aufbreche und stets das Gefühl eines großen Umzugs habe; was nicht verwunderlich ist, führe ich doch nahezu alle meiner Besitztümer mit mir. Wenn an einer Küste entlangreise, ist’s als würde ich nun dort überall leben und arbeiten; und wenn ich in die Berge fahre oder den Winter über in einer anderen Gegend lebe ist auch das in Windeseile ein Mittelpunkt. Das Schlimme ist: selbst wenn ich bliebe und nur täte, was mir gefiele, bliebe doch nichts haften.
2024/04/12