Manchmal geschieht etwas mit mir. Ich bleibe stehen, will träumen, gerade hier an diesem Ort, der zum Träumen einlädt wie kein Zweiter, doch sinke ich stattdessen in mich hinab, bin mir plötzlich viel zu nahe. Vielleicht gilt es immer in Bewegung zu bleiben, der Wunsch nach einem wirklichen Stillstehen in Wahrheit nur ein Traum. Vielleicht der älteste aller Träume. Nicht, dass es in meinem Inneren dann besonders arg wäre; nur unendlich grau und unbedeutend. Unter ewig gleichem Himmel scheint plötzlich alles, das ich sagte, sagen könnte und sagen werde, überflüssig, keiner Mühe wert. Stattdessen schweige ich, denn ich wollte nicht das Geringste davon jemandem zumuten, am liebsten nicht einmal mir selbst. In diesem Gefühl von Überdruss, frage ich mich, ob Worte an jemanden zu richten, nicht vielleicht doch nur eine ungemein schlechte Angewohnheit ist, zu der ein Mangel an Selbstreflektion und die Abwesenheit jedweder Achtung führte. Fehlende Achtung vor uns, und jedem anderen.
2022/06/07