Vielleicht sind wir uns selbst der größte Verlust.
Ich frage mich, womit überwindet man den Verlust seiner Träume? Pessoa schrieb nur das, was wir träumen, seien wir wirklich. Denn alles Übrige gehöre, weil es verwirklicht sei, der Welt – und damit allen Menschen. Wenn ich nicht mehr zu träumen vermag, was bin ich dann noch? Denn sie fehlen mir, meine Träume. Ein wenig so, als sei die Sehnsucht mein eigentliches Leben gewesen. Und irgendwie, irgendwie war sie das ja auch immer gewesen. Früher einmal. Ich sehnte mich nach einem Leben; und weil ich träumte und mich sehnte, lebte ich tatsächlich.
Doch meine Träume und ich, wir erlitten schon vor Jahren gemeinsam Schiffbruch. Ein Schiffbruch an der Wirklichkeit, den keiner von uns beiden so wirklich überstand. Sie trieben alleine davon, auf der Suche nach einem, der sich besser darin verstand an das immerzu Unmögliche zu glauben.
2021/07/03