Vor wenigen Tagen schrieb ich einen Brief. Mit jedem Tag, den er hier ruht, glaube ich mehr und mehr das, was darin geschrieben steht, wirklich erzählt zu haben. Doch nichts davon hat mich je verlassen, all das Erzählt-Geglaubte ist stumm geblieben. Ich schreibe, um zu erzählen, doch ist nicht länger wichtig wem ich erzähle, denn ich bin einsam. Nur dass ich es überhaupt tue, ist wichtig. Denn verlieren, verlieren will ich mich nicht. Längst kommt es mir vor, als wäre das Schreiben mein einziger Freund, die Nacht mein Tag, der Schlaf meine glücklichsten Stunden.
2018/10/08