Die Klippen hoch, fast bedrohlich über mir aufragend, erkunde ich Einschnitte, die das Meer im schroffen Fels hinterlassen hat, sie mit jeder Flut, jedem Sturm bearbeitete, und ein wenig weiter hineingrub. Es sind Höhlen, in die ich mich Schritt für Schritt vorwage. Auf der einen Seite, ich und das Meer, auf der anderen, die Dunkelheit. Dann, wenn ich weiter vorgedrungen und längst selbst zur Dunkelheit geworden bin, bleibt das Meer als fernes Rauschen zurück. Zumindest, solange es nicht aufbegehrt und mich, nach mir rufend und verlangend, wieder zurück an das Licht zerren will. Ich scheuche Vögel auf, Geschöpfe, die hier in der Dunkelheit ihr Zuhause haben. Zwischen engen Felsspalten fliegen sie rasch hinaus, so schnell und knapp, dass sie mit ihren Flügelspitzen an den Wänden streifen. Das, und ihr Flügelschlag, ein Laut, den ich das erste Mal in meinem Leben vernehme.
2022/09/26