Heute Morgen bin ich aufgewacht, doch das erste, woran ich denken musste und was ich fühlte, war, wie einsam ich am Vorabend gewesen war. Ich fühlte mich so einsam, wie ich einsam bin.
Manchmal wünschte ich mir, dass es ewig Morgen bliebe. Dass ich, wenn ich aufwachte und es draußen vor dem Fenster noch nicht Tag ist, ewig so bleiben könnte, nicht einsam und doch einsam, und nie wieder in das Leben hinausmüsste. Nicht in das Leben anderer, und auch nicht in mein eigenes. Ungeachtete dessen stehe ich auf, doch nicht, um etwa still auf den Tag zu warten, sondern die kostbarsten aller Minuten sorgsam einzuatmen, auf dass ich die Kraft finde, mich einen weiteren Tag durch das Leben zu tragen; und auf die nächste Dämmerung zu warten.
2023/02/06