Im Sturmwind; es ist so herrlich einsam hier.
Ich glaube, mein künstlerisches Exil trägt nach und nach erste Früchte. Zögerlich zwar, das schon, aber doch bemerkbar. Ich habe mich gut eingelebt hier, habe diesen Ort als neues Zuhause auserkoren, wenn auch nur vorübergehend, wie das immer ist, in meinem Leben. Und ich sage mir, dass alles gut ist, solange ich nur Tag um Tag wenige oder gar einige Stunden an der frischen Luft verbringe. Etwa heute, im Sturmwind auf sumpfigen Weiden und zwischen Bäumen unterwegs, hier und da noch immer Reste des vergangenen Schnees. Was man von dort aus sehen konnte? Niemanden. Weit und breit keine Menschenseele. Und wenn ich doch einmal unter Menschen muss, um meine Vorräte aufzustocken, sind sie mir meist doch viel zu nahe.
2023/12/20