Der Himmel glüht, hallt am Abend lange noch dem Tage nach; und ich frage mich, wie das sein kann, dass eine Seele so einsam ist und doch nicht unmittelbar darunter zerbricht.
Die Frühjahrssonne brennt sich durch den Schnee, wie Einsamkeit durch die Seele. Das eine geschieht rasch, über Stunden, allenfalls wenige Tage, das andere über Jahre. Nur unter ihr, der Seele, wächst nichts, blüht nichts, bleibt doch an ihrer statt nur alles grau und tot zurück. Ich glaube, einen Frühling, der nicht einsam wäre, habe ich noch nie erlebt.
2023/02/08