Alte Familienaufnahmen habe ich mir heute Morgen angesehen. Analog, ein Fotoalbum, Fragmente einer Kindheit darin. Meine Geschwister, einstige Nachbarskinder, frühere Freunde, die Verwandtschaft. Auf Ausflügen, großen wie kleinen. Mal ans Meer, in Wälder, an Flüssen und Seen. Glücklich sehen wir da aus, beim Picknicken, Schwimmen und Werkeln. Mit der Zeit, in der wir doch alle mehr und mehr voneinander fortgegangen sind, werden die Aufnahmen spürbar spärlicher. Ein harter Kern bleibt lange, bis es auch von diesem keine Bilder mehr gibt. Und wenn ich mir das ansehe, eine glückliche Kindheit bei der die Schatten nur im Verborgenen liegen, frage ich mich doch, wozu all das. Das stolze Fotografieren des einstigen Glücks, die Hingabe an die Kinder. Und am Ende, am Ende ist man doch nur alleine und furchtbar einsam geworden.
2021/04/05