Unerwartet liegt an manchen Tagen etwas in der Luft, das mich für einen Augenblick an Früher erinnert. Vielleicht ist es der Wind auf meiner Haut, die Temperatur, ein kurzer Nieselregen oder Geruch, der mich für einen winzigen Moment streift. Es zieht mich dann mit, um unzählige Jahre zurück an irgendeinen Ort. Oftmals fühle ich mich an einzelne Abschnitte früherer Reisen erinnert. Reisen, auf denen ich alleine irgendwo in der Ferne unterwegs gewesen war. Manchmal aber auch sehe ich dann uns beide vor mir, gemeinsam durch den Park spazierend. Selten ist das geworden. Ich glaube, es ist die einstige Vertrautheit, die irgendwo in mir hängengeblieben sein muss, ungeachtet des jahrelangen Schweigens. An einem Ort in mir, am dem ich nur noch selten vorüberkomme. Vielleicht finde ich, ohne den Impuls von außen, schlicht den Weg nicht. Ich muss wohl einst, ganz ohne, dass ich es mitbekommen oder davon gewusst hätte, unser Zusammensein verknüpft zu haben. Mit Wind und Wetter um uns herum. Diese Fragmente, die dann für einen Augenblick in mir zum Leben erwachen, sind wohl mehr Gefühl, als wirkliche Bilder. Nicht weniger vage und flüchtig als Träume, scheinen sie. Doch sind sie bestimmt genug, um den Eindruck zu hinterlassen, dass es schön gewesen sein muss. Das Spazieren in stiller Vertrautheit an Deiner Seite.
2021/08/25