Wie viele Male ertappe ich mich dabei, dass ich in den vergangenen Tagen doch nur einer Idee, einem Traum, anheimgefallen war. Dass ich mich von etwas tragen ließ, ja tragen lassen wollte, und nun doch einsehen muss, dass das, was ich da suchte oder von dem ich wenigstens glaubte es zu suchen, entweder gar nicht existiert, oder nur von zweifelhaftem Glanz ist. Und jetzt frage ich mich, ob mir mein seltsames Tun nicht ebenso zur Sucht geworden ist, wie wir alle nach etwas süchtig sind, das uns lenkt, und ablenkt, wo ich doch einst alles hatte anders machen wollen. Zerstreuung. Doch wovor fliehen wir eigentlich? Was ist es, welche Einsicht und Erkenntnis, die uns, scheinbar um jeden Preis, fernzubleiben hat. Dass wir sterben? Dass nichts von uns bleiben wird, vor allem wir selbst nicht?
2020/11/12