Tiefblaue Libellen habe ich heute Morgen gesehen; jener Ort, den ich Dir einmal zeigte und der sich nun doch mit der Zeit gewandelt hat, auch wenn ich immer dachte, er bliebe für immer unverändert.
Gelogen wär’s wohl, würde ich behaupten, dass es mir nicht manchmal fehlte, dass ich Dir einst, immer dann, wenn ich nach unerwartet schönen Stunden erst spät am Abend nach Hause gekommen war, sofort schreiben und davon erzählen wollte – und seinerzeit tatsächlich noch konnte. Vielleicht klingt das nebensächlich, doch ist es mir in Erinnerung geblieben. Ich glaubte damals, dass Du davon hören wolltest, es auch verstehen würdest. Nicht die Worte, das nicht, sondern das, was dahinter liegt. So, als hättest Du genau dort, wo man es müsste und nur die wenigsten es können, hindurchsehen können. So, als wären Sommer für Dich und mich tatsächlich fast ein und dasselbe gewesen.
2024/07/30