Ich verbringe jeden Tag alleine, schlafe Abend für Abend einzig an meiner Seite ein. Mal Stille, mal Regen, mal Mond und Sterne oder vereinzeltes Laternenlicht um mich herum. Jede Empfindung, jeden Gedanken habe ich vor mir und nur vor mir. Ich erzähle, erlebe und bin stumm mir selbst gegenüber. Ich weiß wohl, dass ich einmal ein anderer war, doch ist mir dieser fremd. Ich scheine ihn wie ein altes Kleidungsstück abgelegt zu haben, habe ihn zurückgelassen wie einen Fremden an der Straße. Ich verspüre keine Sehnsucht, und wenn, so nach der Einsamkeit. Meine einstigen Träume verlor ich an die Wirklichkeit; wir erlitten Schiffbruch, und ich fand sie nicht wieder. Ich bin mit mir, und nur mit mir.
2018/10/28