Alleine, an weiten, einsamen Stränden stehend, beginne ich zu reden. Oft laut, manchmal, wenn es witzig ist, lache ich sogar für einen Moment. Ist es dagegen einmal ernst, blicke ich mit stummen Augen abwechselnd zu Horizont und Boden. Gespräche, die es nie wirklich gab, noch geben wird. Frühere Bekanntschaften, manchmal flüchtige, manchmal ungewiss, wer es ist, mit dem ich da rede.
Und ich frage mich, ob wir all das, was wir erleben, nicht stets in der Erwartung erleben, es später einmal mit jemandem teilen zu können. Fast, als würde es erst durch das Erzählen wahr, und gewiss werden. Fast, als würden gar wir selbst erst dadurch wahr werden. Was sagt das über uns, als Mensch, allein? Sich selbst erzählen, wieder und wieder. Immer ein klein wenig anders. Immer derselbe, und doch nie gleich.
Fest steht, so lange ich nun auch alleine bin, ich scheine noch immer erzählen zu müssen. Aber vielleicht genüge ich mir dabei bereits selbst, lebt doch alles in mir weiter.
2018/11/22