Wald und Bäume zu fotografieren, ist und bleibt anders; dieses bedächtige, doch zielgerichtete Umrunden der Riesen, der aufmerksame Blick ebenso in die Reihen hinein, wie an den Stämmen und Gliedern entlang, gleich wohin sie führen. Ihn dort ruhen zu lassen, nur nicht zu lange, dass es unverschämt werden könnte, sondern nur so, wie es sich gebührt und mir zeigt, ob das, was ich zu erkennen glaube, stimmig genug ist, die Kamera in die Hand zu nehmen und es festzuhalten. Ein Schritt vor, ein Schritt zur Seite – und alles ist anders. Das, begleitet von einem sorgsamen Auftreten in der Hoffnung bloß auf keinen Ast zu treten, viel lieber unerkannt umherzuwandeln, körperlos fast, selbst einem der hiesigen Waldgeister gleich. Vielleicht besteht das ganze Geheimnis einzig darin, zu wissen, wann es an der Zeit ist, weiterzuziehen, sich niemandem, auch Bäumen nicht, über Gebühr aufzuhalsen.
Wieso ich das schreibe? Weil ich kürzlich, nur wenige Tage nach meinem ersten scheinbar zufälligen Fund, erneut auf riesige Buchen traf, die mir ungemein gut gefielen. Dieses Mal nicht im Nebel versteckt, vielmehr hinter einer hohen Steinmauer verborgen, die zugewuchert längst zur Landschaft geworden war. Nur, meiner Neugierde nicht verborgen genug; ein kurzer Blick in den Hain hinüber genügte und mir war gewiss, dass ich dort hineinmüsse.
2024/05/15