Weißt Du, was ich glaube? Wenn es hier je einen anderen einsamen Menschen gegeben hätte – wir wären einander längst begegnet. Zwangsläufig, wie von unsichtbarer Hand gelenkt, hätten sich unsere Wege gekreuzt, wären wir über kurz oder lang voreinander gestanden. Wenn ich stattdessen alleine durch den Wald spaziere, am Fluss schwimme oder später noch ein wenig unter Bäumen sitze, mir einen Brunnen mit einem zugelaufenen Hund teile und nicht einmal nach ihm eine Hand ausstrecke, dann nur, weil ich in meinem gesamten Leben noch keiner einzigen Seele begegnet wäre, mit der ich etwas gemein gehabt hätte. Außer vielleicht ihm, diesem Hund, der zu mir gerannt kam, wie zu anderen das Glück. Es ist fast so, als wäre jede Begegnung ein weiterer Grund, alleine zurückzubleiben. Aber einen für das Gegenteil? Habe ich nie gesehen. Nie.
2024/06/29