Noch immer denke ich vereinzelt an das Schreiben eines Buches, doch ist mir nie ein Anfang gelungen. Vielleicht wollte ich zu viel; vielleicht mangelt es mir schlicht an Talent und Phantasie. Jeder Satz soll ein Leben sein, jedes Leben ein Satz. Alles, das ich gedacht habe und mir besonders schien. Der Klang der Worte, die Bilder und Gedanken, die sie hervorrufen. Das alles sollte am Ende mein Leben gewesen sein, so dass ich aufrichtig sagen könnte: Seht, das bin ich. Vielleicht ist das zu viel verlangt. Vielleicht würde ich selbst, wenn ich zu mehr fähig wäre, noch immer nach mehr verlangen. Des Mangels an Worten, ihrer Grenzen bewusst, doch nicht davon ablassen wollen, noch können; immer über das Mögliche hinaus, wie Träumer, die unentwegt nach Sternen greifen. Einziges, wie uns das Schreiben scheint. Wenn ich die Handlung wüsste; ich glaube das Dazwischen könnte ich mit Sinn und Leben füllen. Mich selbst würde hineinlegen wollen, in diese Worte und Zeilen, auf dass es am Ende ich selbst bin.
2022/04/18