Vom Nebel verschluckt
die Außenwelt
als würde ich träumen
und hätte nur vergessen
zu schließen meine Augen.
Stunden habe ich, bedächtig von Baum zu Baum wandelnd, in diesem Wald, der da am Fuße der großen Nebelberge ruht, verbracht, doch ist es kaum ein gewöhnlicher Wald, nein, vielmehr gleicht er einem Seelenwald, war doch das Flüstern der Zweige, das Raunen der Riesen unmöglich zu überhören. Dort, im dichten Nebel, untermalt von zahlreichen Regenschauern wie Winden, fotografierte ich immer weiter, auch wenn meine Fingerkuppen längst klamm waren, so als wäre ich viel eher schwimmen gewesen. Es tropfte an mir hinunter, nicht anders wie von den Bäumen, die sich mir gleich gegen Wind und Zeit stemmten. Ich, für den Moment; und sie, für die Ewigkeit. Fast schon vergaß ich mich dabei selbst, wanderte umher, bis ich glaubte Stimmen zu hören und doch keine Menschenseele sah. Diese Bäume, sie schienen mir die schönsten und zugleich unwirklichsten Geschöpfe zu sein, denen ich mich je genähert habe; aber auch war mir, ganz tief in meinem Innersten, dass sie nicht von dieser Welt wären; oder ich nicht von ihrer. Sterblich, wie ich bin, blieb ich ein Gast; und weil auf Dauer auch mein Schweigen, mein noch so vorsichtiges Auftreten zu laut waren, für einen Ort wie diesen, verließ ich ihn schließlich. Ich ging, still dankend und um ein Wunder weiter, von einer in die andere Welt, ließ als Geheimnis zurück, wer es war, der dort vor unbestimmter Zeit hineingegangen war, denn dass ich als ein anderer wieder daraus hervorging, das wusste ich wohl.
2023/05/14