Zu sterben heißt, vom Leben entschuldigt zu sein.
2022/04/14
Zu sterben heißt, vom Leben entschuldigt zu sein.
2022/04/14
Einander vom Leben zu erzählen, hieße wohl auch das eigene danach abzutasten. Sich auf die Suche zu begeben. Wonach genau, weiß man; oder weiß es nicht. Vielleicht schlicht nach dem, das bleibt. Darin, Spuren von sich selbst finden.
2022/04/14
An niemandes Seite habe ich gelebt. An niemandes Seite bin ich alt geworden. Einzig in der Hoffnung, dass ich wenigstens auf dieselbe Art und Weise sterben werde, wie ich existierte – alleine, durch meine eigene Hand.
2022/04/05
Ob Dir wohl bewusst ist, wie lange die Einsamkeit, die ich wegen Dir verspüre, mich schon durch das Leben trägt, frage ich mich. Ich meine, all das Gefühl. Einzig und allein der Verschmähung und Verschwendung wegen. Nur hoffen kann ich, dass Dir mein eigenes Nicht-in-Deiner-Nähe-Sein zum Glück verholfen hat. Aber ich glaube, darum muss ich mir nun wirklich keine Sorgen machen, nicht?
2022/04/04
Jeden Tag, auf der Suche nach Einsamkeit, vom einen weniger, und vom anderen mehr werden. Solange, bis nichts anderes mehr bleibt.
2022/04/03
Ich habe mich gerade daran erinnert, dass ich einst, als meine Beziehung längst zerbrochen war, eine Suche nach der Musik unternahm, die wir immer gemeinsam angehört hatten. Musik, die uns, wie ich damals noch glaubte, miteinander verband.
Ehrlich gesagt, es ist ungemein schön zu fühlen, dass das erneute Anhören dieser Musik noch immer an diese Zeit zu erinnern vermag. Für mich ist sie keinen Tag gealtert. Vielleicht steht sie für mich schlicht und ganz allgemein für Sehnsucht. Ich muss sagen: dafür, dass ich selbst nicht musikalisch bin, ist Musik in meinem Leben verdammt wichtig gewesen. Und ich verbinde mit nahezu jedem Lied mindestens einen Moment, oder eine bestimmte Zeit meines Lebens.
Ich spür‘ mein Herz, das schlägt, und das ist schön, weil’s nicht ich selbst bin, was ich da spüre.
2022/04/01
„Talent weiß, wann es aufhören muss.“
[Nothing Personal, 2009]
Prolog
Ich weiß nicht, was sich von dem, das ich geschrieben habe, zugetragen oder nicht zugetragen hat. Weiß nicht, was ich davon tatsächlich erlebt, oder es mir nur erträumt und erdacht habe. Ich weiß es nicht, nicht etwa, weil ich es nicht wissen wollte, sondern weil sich alles gleich anfühlt; und das, was ich mit meinen Worten festgehalten habe, ohnehin längst zur Wirklichkeit wurde. So wirklich und nahe, dass mir manchmal, wenn ich schreibe, zumute ist, als wäre ich ganz wo anders, wüsste zwar nicht wo, aber dass ich irgendwann einmal wieder davon zurückkehren müsste. Nicht vom Unwirklichen ins Wirkliche, sondern nur von einer Sache zu einer anderen.
[2022/10/02, Vom Schreiben als wäre ich wo anders]
Kapitel I | Stimme der Vergangenheit
Ein lautes Klingeln schreckt mich auf, reißt mich abrupt aus meinen Gedanken. Seltsam, denke ich mir noch, dass …
Gemeinsam Sonnenuntergänge zu betrachten, macht noch lange kein Leben, nicht? Auch wenn ich selbst längst danach gelebt habe.
Kürzlich bin ich ins Gespräch mit einem älteren Herrn, einem Grundstücksbesitzer am Flussufer, gekommen. Er meinte Kinder würden hier am Rande seiner Wiese zuweilen Staudämme am Bach bauen, die für Überschwemmungen sorgen würden. Ich grinste, sagte zu ihm, dass ich das auch immer gerne getan hätte. Da gestand er lachend und zu meiner großen Überraschung, „Ha, ich ja auch, aber …“. Da war er mir augenblicklich sympathisch geworden. Weil: Staudämme haben wir sicher alle gerne einmal gebaut. Und das nicht und nie zu vergessen, scheint mir wichtig.
Mich selbst hatte das dann aber daran erinnert, dass ich vor etwa vier Jahren, als ich das letzte Mal mit meiner früheren Freundin und überhaupt so richtig mit jemandem zusammen gewesen war, an einem …