Vielleicht hat mir die Idee von Zweisamkeit immer besser als ihre Wirklichkeit gefallen. Aber leben, leben konnte ich weder ohne das eine, noch andere. Und doch habe ich es getan.
2022/12/22
Vielleicht hat mir die Idee von Zweisamkeit immer besser als ihre Wirklichkeit gefallen. Aber leben, leben konnte ich weder ohne das eine, noch andere. Und doch habe ich es getan.
2022/12/22
Manchmal frage ich mich, ob das, was wir verloren haben, nicht viel größer ist als das, was noch vor uns liegt. Vielleicht gibt es eben deshalb auch so viel, über das wir reden müssten, dass wir gar nicht erst damit beginnen müssen, wäre jedes Wort ja doch nie genug.
2022/12/22
Manchmal frage ich mich, ob das, was ich tue, nun richtig oder falsch ist. Doch habe ich niemanden, den ich fragen könnte, fehlte ihnen doch hierzu ebenso der Horizont, anders wie ihr Leben ist, wie mir jemand fehlt, den ich überhaupt fragen könnte. Ich glaube, einen anderen Weg zu gehen, gehen zu müssen, bedeutet vor allem alleine zu sein. Ob nur für den Moment, oder immer, ist ungewiss, doch spricht vieles dafür, dass es so bleiben wird.
2022/12/19
Tage, Wochen, Monate, ein Jahr. Und dann? Ein Leben? Mein Leben? Was folgt auf Jahre, frage ich mich. Was folgt, wenn ich mich schon so lange trage, wie ich denken kann.
2022/12/19
Der vorerst letzte bitterkalte Tag in diesem Winter; Warmwetter zieht heran. Ich war alleine, als es kalt wurde; und ich war alleine, als es warm wurde. Immerhin, ich bin auch heute lange unterwegs gewesen, an diesem letzten Morgen. Gesehen habe ich dabei niemanden; aber das hätte mich auch verwundert. Und Du, mit wem hast Du sie geteilt, diese kalten Wintertage?
2022/12/18
„City streets in late spring
Where smoke covers everything
That’s where we push our ice
In front of ourselves“
[Ef – Hello Scotland, 2013]
Stell Dir vor das Zusammensein mit einem anderen wäre auch nur ansatzweise so schön, wie der Abschnitt dieses Liedes.
2022/12/17
Vielleicht sind Wintertage ebenso kostbar wie die Zeit mit anderen; vielleicht aber sogar noch ein wenig mehr.
Einer der schönsten Wintermorgende bislang. Auf meinem Streifzug schien mir, als ich gerade das Tal hinaufstieg, die aufgehende Sonne entgegen. Das Licht golden zwischen den kahlen Bäumen zu deren Füßen etwas Schnee lag. Schnee, der unter meinen Schritten knirschte. Ansonsten Stille, Kälte und ein Reh, das rasch vor mir floh. Auch wenn ich in den anderen Jahreszeiten nicht minder viel unterwegs bin, ist mir der Winter doch am liebsten. Ich glaube, ich bin ein Wintermensch.
2022/12/17
(Eigentlich ist das verblüffend wie leicht diese Tage von der Hand gehen; ein Streifzug am Morgen, ein weiterer am Nachmittag. Dazwischen Musik, der Blick zum Fenster hinaus, etwas den Gedanken nachhängen und es wird bereits dunkel. Dass ich einen ganzen Wintertag mit jemandem verbrachte, mich jemandem zugehörig …
Das Leben war schön, und einsam.
Selten schön, und immer einsam.
Und je schöner, desto einsamer.
2022/12/17
„In a house, silent by night
I can still hear you and your laugh
Thoughts of what I have lost
Keeps me awake
Quiet
I can still hear you
Fractures of colors
Longing for you
Silent night
Holding my breath
I can still hear yours
Though it’s fading
Mild winters and the landscapes we built in snow“
[ef – Longing For Colors, 2010]
Ich hatte nie viel davon gehalten, wenn in meinem Umfeld von einsamen Gegenden gesprochen wurde. Eigentlich tue ich es auch heute nicht. Einsam sind wir, nicht die Landschaft. Wenn ich an den heutigen Morgen denke, alleine zwischen Feldern, Dörfern und Wäldern an einer Landstraße in der Kälte und dem Schnee stehend, ist sie wohl allenfalls verlassen. Verlassen, von uns. Zugleich ist das aber auch, was ich mag. Wenn wir erwarten, dass außer uns noch jemand da wäre, da sein müsste, das aber nicht geschieht und wir scheinbar die ganze Welt für uns alleine haben. Zumindest alles, das wir in diesem Moment sehen können. Und mehr, mehr muss es vielleicht auch gar nicht sein. Von hier, bis zum Horizont. Das ist der Winter für mich.
2022/12/16