Ich habe heute nachgedacht, nur leider noch nicht die richtigen Worte gefunden. Noch am Morgen weckte mich ein Sommergewitter auf. Selten ist das, dass es bereits so früh am Tag gewittert. Ich tastete auf die andere Seite meines Bettes – aber da lag niemand. Eigentlich wie immer; und doch überraschte es mich. Ich weiß nicht, weswegen ich es überhaupt versuchte. Am Nachmittag war ich alleine schwimmen. Im Fluss, der noch immer angenehm kühl und klar ist, so als gäbe es keine Sommerhitze. Ganz wie in früheren Tagen fuhr ich schließlich durch den Sommerabend. Die Fenster weit geöffnet, meinen Arm im Fahrtwind, drehte ich die Musik auf. Und da dachte ich mir, dass es vielleicht auch etwas besonderes gewesen ist, ein so einsames Leben gelebt zu haben. Ich meine, das kann nicht jeder von sich behaupten, oder? Ich weiß nicht, vielleicht war es ein Leben in ständiger Melancholie. Und überhaupt, ich glaube ich habe mich praktisch nie gemein gemacht, mit niemandem. Nahezu alles, das ich erlebte, habe ich ungefiltert erlebt. Ohne jede Beschönigung, ohne jedes Teilen, ganz alleine. Es galt nur mir, und niemandem sonst. Vielleicht war es das wert, so einsam gelebt zu haben und immer frei und dabei sich selbst geblieben zu sein.
2021/08/13
(Ich saß in meinen Shorts auf den Steinen eines kleinen Brunnens, fragte mich, ob man derlei tue, in meinem Alter. Aber, könnte etwas unwichtiger sein als die Frage danach, was man tut oder nicht zu tun hat? Insbesondere dann, wenn man alleine ist?)