Ich erinnere mich weniger an das vergangene Jahr, als dass ich glaube oder denke, dass dieses oder jenes geschehen sein muss. Nicht, weil ich es mit Bestimmtheit sagen und vor meinem inneren Auge sehen könnte, sondern weil wohl einfach die Zeit dafür gewesen war oder ich mir schlicht nichts anderes vorzustellen vermag. Ich fürchte und vermute, dass zwischen den wenigen Momenten, die mir tatsächlich gewiss scheinen, einsame Wochen und Monate gelegen haben, die sich, gleich der Jahreszeiten, unaufhörlich und als bloße Selbstverständlichkeit aneinanderreihten und damit doch den Rahmen eines Lebens ergaben. Und weiter, dass ich hin und wieder Streifzüge unternahm, gleich welcher Witterung, die ich alle, eine wie die andere reglos und doch überrascht zur Kenntnis nahm, und dabei weder glücklich noch unglücklich war, weil ich beschlossen hatte, mir das Unglück für die Nacht und das Glück für ein anderes Leben aufzuheben. Die Nacht, in der ich träumte, von der Einsamkeit der Tage; und das andere Leben, von dem ich glauben wollte, dass es mich eines Tages ereilen würde.
2022/09/28