Ich bin in die Stadt gefahren, heute. Die Stadt, die mir sonst viel zu fern und groß ist. Ich verstand schnell, dass zwischen ihr und mir wahrlich nichts gleich gewesen war, hatte sie doch mit einem einfachen Schritt vor die Türe unter Tausenden sein können. Kein Wunder, dachte ich mir, dass ihr der Abschied so leichtgefallen war. Aber hätte ich das auch wollen, Tag für Tag zwischen Häuserschluchten aufzuwachen und dort zu leben? Ich glaube nicht, doch blieb mir stattdessen nichts als Einsamkeit. Manchmal frage ich mich dann, ob für jene Menschen, die einsam sind, leben und sterben nicht dasselbe sind, geschehen sie doch beide nur vor den eigenen Augen.
2023/01/13